Sind Märecken viellichte doch wat for groote Jungen?
„Puu, is mick hüte langwielig“, muult Flori. „Mien Fründ Fred is op den Jeburtsdag von siene Oma, vor´t Schwimmbad is mick noch tau kolt. Nee, is dat langwielig!“ Fritze smüstert: „Na, na, ick bin doch ok noch da.“ „Ja, wenn ick mienen oolen Fründ Fritze nich härre!” jift Flori tau. Da fallt ne all wat in. „Du Fritze, du hast mick doch vorichte Woche ne Jeschichte ut en Bauk vortällt, wo du an liebesten in eleset hast, as du noch Kind wörrest. Erst häbbe ick ja edacht, ick bin for Kinnermärecken all veel tau grot, aber ehrlich, sau as du vortällen kannst, finde ick dat bannig spannend. Wettst du nich noch sau´n Märecken?“ Dat lätt sick Fritze nich tweimal säjjen. „Flori, hast du all mal wat von de Stadt Buxtehude ehört?“ „Klar doch, as wi vorichtet Jahr an de Nordsee fäuhern, sind wi da vorbieekoomen. Mama meine, dat hier mal en Swienejjel un en Hase um de Wette eloopen sind. Dat härre ick seihn wollen!“ Bie den Jedanken mott Flori dulle lachen, aber as de Jeschichte utgangen was, wusste hei nich. Fründ Fritze säjjt: „Kiek an, justemank was düsse Jeschichte ok in mien Kinnerbauk. Wutt du sei hören? Na, denn pass op:
Dat Wettloopen twüschen Hase un Swienejjel
Et was en wunnerschönen Sonndachmorjen in Harwest. Der Morjenwind güng dorch de Stoppeln un de lüttje Lerecke twinkeleere an Hewen. En Swienejjel kam daherspazeert un freue sick sau von Harten an düssen schönen Dach. Da drepe hei sienen Naber, den Hasen. Düsse was en ganz hochnäsijen Kujon. De Swienejjel säjje ne fründlich: „Gu’en Morjen“, doch de Hase antwöre nich op den Gruß un meine man blots höhnsch: „Wie kummt dat denn, dat du all an fräuhen Morjen hier in de Feldmark rum-herlöppst?“
„Ick gah spazeern, as du“, gaf de Sweinejjel fründlich tau Antwort. „Spazeern?“ lache de Hase, „Dat laat man blieben, süss sau nutzest du diene krummen Beine af. Sünd ja all kort enauch.“ Nu konne de Swienejjel allet vordragen, aber op siene wunnerschönen Swienejjelbeine leit hei nißt komen. „Du bildst dick woll in, dat du mit diene Stackelbeine mehr utrichten kannst?“ säjje hei, un de Hase antwöre: „Dat will ick woll meinen.“ Dabie kieke hei wolljefällich an sick dal. „Hm“, griene da de Swienejjel, „dat käme op en Vorseuk drop an. Wi sollt mal um’e Wette loopen. Da werd wi ja seihn, wecke Beine hiller sünd.“ „Gut“, stimme de Hase tau, „ümme wat willt wi denn wetten?“ „Ümme en güllenen Daler un ne Pulle Sluck“, slage de Swienejjel vorr.
De Hase was et taufreen, un se maken ut, sik in’e lüttje halwe Stunne op den Stoppelacker tau drepen. Swinne iele de Swienejjel na Huus. „Fru“, reip hei, „make dick parat, ik will mit’en Hasen um’e Wette loopen. Et geiht um en güllenen Daler un ne Pulle Sluck.“ „Mann“, reje sick de Swienejjelfru op, „du büst ja woll nich ganz bie Sinnen! Jejen den Musche Langbein kannst du doch nich jejen anloopen.“ „Ick nich, aber wi beide tauhoope jewiß“, griene de Swienejjel.
Fortsetzung und weitere 28 Texte im Buch von Ilse Köhler.
Die obige Illustration ist ebenfalls dem Buch entnommen und stammt von Frau Doktor Mareike Hornig
Herausgeber des Buches: Braunschweigische Landschaft e.V.