Schöningens Schatzkammer der Geschichte
Wie in zahlreichen Städten unseres Landes, gibt es auch in Schöningen ein Stadtarchiv, in dem die schriftlich dokumentierte Vergangenheit aufbewahrt wird. Es sind wichtige Schätze, um die es hier geht. Sie befinden sich im Keller des neuen Rathauses. Sie sind einzigartig, unersetzlich und ganz einfach unbezahlbar.
Es sind Akten, Dokumente, geschriebene und gedruckte, amtliche Schriftvorgänge, behördliche Anordnungen, Regelungen und Urkunden. All dies Gedruckte, Geschriebene, Überlieferte befindet sich systematisch und übersichtlich geordnet im Stadtarchiv, gibt untrüglich Auskunft über Schöningens Vergangenheit und ist Wissenshungrigen zugänglich.
Die Geschichte des Archivs ist spannend. Am 30. Juli 1644 vernichtete der große Stadtbrand in Schöningen fast alle Gebäude und die meisten, bis zu diesem Zeitpunkt gesammelten Akten, Dokumente, Urkunden und Bücher.
Wer sind nun die Bürger Schöningens, die sich mit Schöningens Vergangenheit befasst haben und auch fleißige Sammler waren?
1. Adam Viebing,
1595 in Breslau geboren, studierte ab 1613 an der Königsberger Albertus–Universität und kam 1624 als Anwalt und Notar nach Schöningen. Er übernahm die Aufgabe eines Stadtschreibers und bemühte sich, die Geschichte Schöningens von den Anfängen bis in die Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg zurückzuverfolgen und aufzuschreiben.
Er betitelte sein handschriftlich verfasstes Buch, das er 1652 beendete, mit Liber Memorandum (Buch, das zu Erinnerndes enthält). Als Heft 8 (1990) der Beiträge zur Geschichte des Landkreises und der ehemaligen Universität Helmstedt hat Heimatforscher Werner Freist es unter dem Titel Geschichte Schöningens z. Z. des Dreißigjährigen Krieges von Adamus Viebingius bearbeitet von Werner Freist, Stadtarchivar in Schöningen veröffentlicht (s.u. 6. Oberstudienrat Werner Freist).
2. Sigismund Andreas Cuno
war der nächste Chronist, der Schöningens Vergangenheit akribisch aufgeschrieben hat. 1675 geboren als Sohn des Schöninger Bürgermeisters Johann Heinrich Cuno (1642 – 1716, Bürgermeister von 1709 bis 1716) hatte Sigismund Andreas Cuno von 1717 bis 1747 das Amt des Rektors der Hohen Fürstlichen Schule inne.
Ein bedeutsames Werk ist sein umfangreiches gelehrtes Buch „Memorabilia Scheningensia Historiae Brunovicensi passim inserventia“ (Braunschweig und Leipzig 1728). Es enthält eine fleißig zusammengestellte Chronik und historische Stadtbeschreibung Schöningens, mit Anmerkungen untermauert und durch ein Register erschlossen. Ein sehr umfangreicher Quellenanhang mit abgedruckten Urkunden und Akten vervollständigt diese imponierende frühe wissenschaftliche Bemühung um die älteste Stadt im Lande Braunschweig. Die Saline und das Gymnasium werden in diesem lateinisch abgefassten, in Sachgruppen gegliederten Werk besonders gewürdigt, dem die Residenzstädte Braunschweig und Wolfenbüttel damals, und auch noch viel später, nichts gleichwertiges an die Seite stellen konnten. (D. Lent, in: Braunschweigisches Biographisches Lexikon, 8. bis 18. Jahrhundert).
Werner Freist merkt an, dass Viebings Schrift Sigismund Andreas Cuno als historische Grundlage diente. Cuno verstarb 1750 in Schöningen. Karl Rose (siehe Stadtarchiv I‑B-1/L‑121 und Vom Schöninger Stadtarchiv,in: UH 3./1969, S.37f.) schreibt: Jahrhunderte vergingen, ohne dass sich nach Viebings Tode jemand von der Stadtverwaltung besonders für ein Archiv interessierte. Ein sich sehr für das Stadtarchiv interessierender Heimatkundler war dann der von 1878 – 1898 in Schöningen amtierende Stadtkämmerer Bernhard Schönert.
3. Bernhard Hermann Franz Schönert
wurde am 7. März 1842 in Wolfenbüttel geboren. Die Familie hatte dort ein Posamenten-Geschäft (Posamenten kommt aus dem Französischen und bedeutet Borten, Tressen, Litzen, Schnüre, Fransen für Kleidung, Uniformen und Möbelstücke). Bernhard Schönert besuchte in Wolfenbüttel die I. Bürgerschule und war Schüler der Realklasse. In Schöningen hieß die der I. Bürgerschule angegliederte Klasse mit erhöhten Unterrichtsanforderungen und zusätzlichem Fachunterricht „Nebenklasse“ oder „Selekta“. 1856 begann er eine Ausbildung als Schreiber bei einem Advokaten in Wolfenbüttel und 1862 kam er als Schreiber an das Herzogliche Amtsgericht in Schöningen. Hier lernte ihn der Amtsrichter Meyer kennen und schätzen.
Als Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung empfahl er ihn im August 1870 der Stadt als Stadtschreiber. 1873 wurde er zum Stadtsekretär ernannt und 1878 zum Stadtkämmerer. Dieses Amt hatte er 20 Jahre inne.
Er war verheiratet mit Maria, geborene Baumgarten, geb. am 7. März 1845 in Seehausen, gestorben am 28. Februar 1929 in Helmstedt. Er starb am 5. Mai 1898. Dr. Paul Zimmermann, verantwortlicher Redakteur von „Braunschweigisches Magazin“, lobt in der Ausgabe Nr. 26 vom 18. Dezember 1898 Schönerts überaus großen Eifer, mit dem er alte Schriften und Dokumente aufspürte und sammelte.
Schönerts Beweggrund ist die Erkenntnis, dass das Archiv der Stadt Schöningen infolge von Feuersbrünsten und anderen Unglücksfällen wenig und nur unbedeutendes Material aufweist. Er ist bestrebt, die wenigen vorgefundenen Materialien zusammenzuhalten und sie durch gezielte Suche zu mehren. Seinen vorbildlichen Einsatz, alte Akten und Urkunden zu sammeln und zu bewahren, sieht Paul Zimmermann im krassen Gegensatz zu der Nachlässigkeit der Stadt Schöningen im Umgang mit Archivalien.
Dies verdeutlicht seine kritische Bemerkung, dass diesen doch auch sonst keineswegs immer die erforderliche Sorgfalt gewidmet gewesen (war). So wird auch verständlich, wenn Paul Zimmermann das von Schönert für eine geplante Chronik gesammelte wertvolle Material im Auge hat und schreibt: Um dieses vor Zersplitterung zu bewahren und künftiger Benutzung sicher zu erhalten, hat es die Witwe Schönerts, zweifellos in seinem Sinne handelnd, dem Herzoglichen Landeshauptarchiv in Wolfenbüttel übergeben und er fährt fast zynisch fort in dessen sichern Hafen schon wiederholt nach mancherlei Irrfahrten Schöninger Archivalien gerettet worden sind. In der Tat existiert unter der Nummer I‑B-1/A‑158a im Stadtarchiv eine Bestätigung des Herzoglichen Landeshauptarchivs, heute Niedersächsisches Landesarchiv/Staatsarchiv Wolfenbüttel, vom 29. Juli 1904, in der aufgelistet sind 196 Stücke, die dem Landeshauptarchiv von der Stadt Schöningen übergeben wurden.
Wörtlich heißt es: Dem verehrlichen Stadtmagistrate zu Schöningen erlaube ich mir anbei das Verzeichnis der Akten zu übersenden, deren Empfang ich unterm 15. November 1901 bescheinigt habe. Sollte die Benutzung des einen oder anderen der hier aufgeführten Stücke dort erwünscht sein, so kann die Übersendung auf Grund der Nummern dieses Verzeichnisses sofort erfolgen. Gezeichnet Dr. Zimmermann.
Paul Zimmermann hebt Schönerts selbstlosen Eifer hervor, mit dem er in Schöningen alle gemeinnützigen Bestrebungen mit Wort und Tat nach Kräften unterstützte. Die Gründung des Verschönerungsvereins am 17. September 1884 – Vorläufer des heutigen Verkehrsvereins – geht auf seine Initiative zurück. Der Verein zählte damals nach kurzer Zeit bereits 163 Mitglieder (siehe Festschrift des Verkehrsvereins Schöningen 1986, herausgegeben anlässlich des 60jährigen Bestehens des Vereins).
4. Hermann Berking
ist Bernhard Schönerts Nachfolger. Wie jener, schreibt Karl Rose (a.a.O.), so war auch dieser ein treuer Pfleger und Mehrer des städtischen Archivs bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1928. Er wurde am 6. April 1862 als Sohn des Fleischermeisters Heinrich Berking und seiner Frau Christiane, geb. Nabel, in Schöningen geboren und besuchte die I. Bürgerschule, die Nebenklassen mit Fremdsprachen für eine weiterführende Schulbildung anbot.
Seine Schule befand sich in dem Grauen Schulgebäude Schulstraße/Ecke Wallstraße, der heutigen Comenius-Schule. 1882 wurde Hermann Berking städtischer Magistratsschreiber, 1895 Stadtsekretär und 1898 Stadtkämmerer. Am 1. April 1928 ging er in den Ruhestand. (siehe Karl Rose, Heimatbuch der Salzstadt Schöningen, IV. Teil, S. 92).
An gleicher Stelle ergänzt Karl Rose: Im Nebenamt war er u.a. ca. 25 Jahre lang stellvertretender Gewerberichter und 30 Jahre lang stellvertretender Standesbeamter gewesen.
Hermann Berking war verheiratet in erster Ehe mit Hermine Wasmus aus Engelnstedt, geb. am 30. September 1867. Nach dem Tode seiner Frau am 17. August 1898 heiratete er am 19. November 1899 deren Schwester Ida Wasmus, geb. 29. April 1871. Die Berkings hatten eine Tochter, Eva, geb. 14. Oktober 1900, Lehrerin, die in den 1950er Jahren an der Eichendorffschule beschäftigt war, und einen Sohn, Georg, geb. 21. April 1902, Dipl. Ingenieur.
Der Schöninger Anzeiger würdigte in den Lokalnachrichten vom 2. April 1928 die Persönlichkeit Hermann Berkings, seine berufliche Leistung und seine Liebe zu seiner Vaterstadt Schöningen mit folgenden Worten: 46 Jahre seines Lebens hat er seiner Vaterstadt gedient und ihr mit großer Treue und Gewissenhaftigkeit seine Arbeitskraft gewidmet, davon 30 Jahre lang auf verantwortungsvollem Posten als Stadtkämmerer. Er hatte ein großes Interesse an der Geschichte der Stadt Schöningen. So fährt die o.g. Zeitung fort: Neben seiner Amtstätigkeit widmete er sich mit großer Liebe der Erforschung der Geschichte seiner Vaterstadt. Mit einer geradezu rührenden Sorgfalt sammelte er alte, Schöningens Vergangenheit betreffende Urkunden und Schriften. Das städtische Archiv war für ihn ein Kleinod, das er sorgsamst hegte und pflegte. Alle Bestrebungen, die sich darauf erstreckten, die Heimatliebe zu wecken und zu pflegen, unterstützte er bereitwilligst. Hermann Berking war auch Gründungsmitglied des am 29. Januar 1927 von Karl Rose ins Leben gerufenen Museumsvereins, des späteren Heimatvereins. Er übernahm das Amt des Kassierers. Karl Rose und Hermann Berking kannten sich also (siehe UH, 3./2007, S. 3 ff.). Hermann Berking starb am 8. August 1945 in Braunschweig.
5. Karl Rose
Ohne Karl Roses zielstrebiger, archivarischer Arbeit gäbe es das Stadtarchiv in dem heutigen Zustand nicht. Er berichtet (siehe Stadtarchiv I‑B-1/L‑121) ausführlich über die weitere Entwicklung des Archivs und über sich als den ersten ehrenamtlichen Stadtarchivar. Wörtlich schreibt Karl Rose: Bevor Stadtkämmerer Berking aus dem Leben (aus dem Berufsleben) schied, bat er den Unterzeichneten (Karl Rose) mehrfach, sich nach seiner Pensionierung (d. h. Pensionierung Berkings) dereinst des städtischen Archivs anzunehmen, es zu pflegen und zu mehren, da er keine Persönlichkeit in der Stadtverwaltung sähe, die sich mit Liebe der Angelegenheit annehmen würde. Sein Wunsch wurde von mir erfüllt.
Im Jahr 1932 wurden dem 1927 gegründeten Heimatmuseum nach mehrfach wechselnden Orten fünf Räume im „Kanzlerhof“ am Burgplatz zur Verfügung gestellt. Einen Raum nutzte Karl Rose als Archiv. Die Stadt überließ ihm alte Gildeakten, Ratsakten, einige hundert eingebundene Jahrgänge der bei-den in Schöningen erscheinenden Zeitungen, „Schöninger Zeitung“ (siehe UH 1. / 2007,S.6–11) und „Schöninger Anzeiger“ (siehe UH 1./2011,S.4–11). Karl Rose war bestrebt, alte Schriften und Dokumente, die sich in Privatbesitz befanden, zu bekommen, um sie in den Bestand des Archivs einzufügen. Er selbst sammelte eifrig Zeitungsausschnitte, Festschriften, Flugblätter, Werbeschriften usw. 1957 wurde für die Einrichtung eines sogenannten „Salinen-Zimmers“ im Heimatmuseum ein Raum benötigt. Die wertvollen Bestände mussten in einen Bodenraum des alten Rathauses umziehen. Karl Rose war darüber sehr unglücklich. Er fürchtete um den Zustand der Druck- und Handschriften wegen der schwankenden Temperatur- und Feuchtigkeitswerte. Am 16. Dezember 1958 beschloss die Stadt, dem Heimatmuseum Räume in dem Gebäude am Markt/Ecke Schulstraße frei zur Verfügung zu stellen. Die vorhandenen Archivschätze wurden am 1.Oktober 1959 in einem kleinen Raum im Hintergebäude, Schulstraße 1, untergebracht und am 12. Februar 1961 wurde im Vorderhaus, Markt 33, das Heimatmuseum eröffnet. Am 1. Juli 1963 kamen vier weitere Räume hinzu, wobei ein Raum in der ersten Etage als Archiv eingerichtet werden konnte. Der Umzug des Archivs fand von einem kleineren in einen größeren Raum statt. 1968 stellte die Stadtverwaltung in dem neu errichteten Rathausanbau drei geeignete Kellerräume mit Tageslicht, Heizung, Wasserleitung, moderner Beleuchtung und Telefon für die Unterbringung eines Archivs zur Verfügung. Daraufhin machte Karl Rose den Vorschlag, die städtischen und die im Heimatverein vorhandenen Archivalien zusammenzuführen, um aus diesen Beständen ein selbständiges städtisches Archiv zu bilden. Karl Rose wurde zum ehrenamtlichen Stadtarchivar bestellt. Somit gab es in Schöningen seit 1968 ein eigenständiges, der Stadtverwaltung angegliedertes Archiv. Seinen Sohn Wolfgang beschäftigte Karl Rose als Sachbearbeiter, der damit befasst war, die vielen tausend Einzelschriften zu ordnen, einzustellen, zu katalogisieren und auszuzeichnen, sowie gezielte Nachforschungen zu betreiben (Karl Rose, UH 3./1969, S. 39). Karl Rose leitete das Archiv bis 1972.
6. Oberstudienrat Werner Freist
Werner Freist, Stadtarchivar bis 1989 und Museumsleiter bis 1983 hatte 17 Jahre lang bis 1.Mai 1989 das Amt des Stadtarchivars inne. Von 1967 bis 1983 war er 1. Vorsitzender des Heimatvereins und Museumsleiter.
Neben seiner archivarischen Arbeit war er auch stadtgeschichtlich und archäologisch tätig. Den Heimatforscher Freist interessierte leidenschaftlich, was es über und unter der Erde zu finden, zu beobachten, zu vermessen gab, um die Stadtentwicklung archäologisch zu entdecken, geschichtlich zu erforschen, inhaltlich zu beschreiben und kartographisch zu dokumentieren (siehe UH 2./2008, S. 5f.).Zahlreiche Berichte, Hefte ‚Bücher legen Zeugnis ab über die Ergebnisse seiner heimatkundlichen Forschungen. Seine letzte Veröffentlichung war die Bearbeitung des Buches von Adam Viebing Liber Memorandum (s.o.u.1.Adam Viebing) Der damalige Bürgermeister Pause und damalige Stadtdirektor Lübbe schreiben im Geleitwort: Die Stadt Schöningen dankt ihrem unermüdlich tätigen Heimatforscher Oberstudienrat i.R. Werner Freist auf das Herzlichste. Bereits im 80. Lebensjahr stehend spürte er die Handschrift in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel wieder auf, sorgte für die Übertragung der schwer lesbaren Handschrift und führt in das Leben und Werk des Verfassers ein.
7. Jürgen Könnecke
organisierte und betreute das Stadtarchiv für die nächsten 25 Jahre von 1989 bis 2014.
Während seiner Zeit wurde das Ordnungssystem fortgesetzt und ausgebaut, es wurden säuresichere Kartons eingeführt und um die Archivalien vor dem schädlichen hellen Tageslicht zu schützen, wurden die Fensterscheiben verdunkelt. Unterstützt wurde Jürgen Könnecke bei seiner Arbeit von dem Mitarbeiter Maik Albrecht (2000 bis 2005), und seit 2005 von Sylvia Fonfara. Es gab mit Sicherheit weitere Mitarbeiter, über die leider keine Informationen vorliegen.
8. Heinz-Uwe Marquardt
ist seit dem 1. Oktober 2014 für das Stadtarchiv verantwortlich. Gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Sylvia Fonfara ist er bestrebt, das Archiv im Sinne seiner Vorgänger weiter zu führen. Der neue Stadtarchivar wurde 1960 in Schöningen geboren, ist gelernter Goldschmied, aber bereits seit 30 Jahren im Volkswagenwerk Wolfsburg tätig. Seit seiner Kindheit beschäftigt er sich bereits mit der Schöninger Heimatgeschichte, wobei das Sammeln von Ansichtskarten, Fotos, Firmenrechnungen, usw. aus dem alten Schöningen seit langer Zeit zum Interessengebiet des neuen Archivars gehören. Darüber hinaus werden von ihm auch seit 1985 alle Zeitungsartikel die Schöningen betreffen archiviert. Diese Sammlung umfasst bereits eine Sammlung von über 100 prallgefüllten Leitzordnern. Um hier etwas zu finden, sind sämtliche Artikel unter Thema, Stichwort, Datum und Ordnernummer in einer Computerdatei hinterlegt. Aufgrund dieses Interesses und ständiger Besuche im Stadtarchiv bei Jürgen Könnecke und auch schon bei seinem Vorgänger, Oberstudienrat Werner Freist, wurde ihm im Jahr 2014 von der Stadtverwaltung die Betreuung des Stadtarchivs übertragen, nachdem Jürgen Könnecke das Amt abgegeben hatte.
Sein Ziel ist es, durch das weitere Sammeln und die Tätigkeit im Archiv, ein Fenster in die Geschichte der Stadt zu öffnen, um dadurch ein Bewusstsein für die Vergangenheit unserer Heimat und für das kulturelle Erbe zu schaffen und längst vergessene Ansichten, Firmen und Begebenheiten auf diesem Wege in Erinnerung zu behalten und damit eine der Stadt Ansehen verschaffende Einrichtung zu fördern.
Die heutige Arbeit im Archiv bezieht sich vorwiegend auf das Einsortieren von Neuzugängen und die Beantwortung von Anfragen zur Stadtgeschichte. Häufig wenden sich auch bundesweit tätige Anwaltskanzleien an die Stadt, bzw. an das Stadtarchiv, die Hilfe und Auskünfte bei Erbangelegenheiten suchen, da sich in den Archivbeständen die ab ca. 1900 geführte frühere Einwohnermeldekartei befindet, welche die Daten der einst in Schöningen wohnhaft gewesenen Einwohner beinhaltet. Für die weiter zurückliegende Zeit gibt das von 1666 bis etwa 1900 sorgfältig handschriftlich geführte Bürgerbuch Auskunft. Gelegentlich melden sich auch Personen an, die zu Forschungszwecken persönlich in bestimmten Unterlagen nachschlagen möchten.
Quellen:
Stadtarchiv: Rose — Dokumentation, I‑B-1/L‑121 Karl Rose, in: UH 3./1969
S. 37f.; Karsten Bock in Zusammenarbeit mit Maik Albrecht, Schriftliche Mitteilungen der Stadt Schöningen Hans-Günter Appuhn; Heinz-Uwe Marquardt Vorstandsmitglied Heimatverein, Schöningen Stadtarchivar
Fotos: Archiv des Heimatmuseums; Stadtarchiv; Georg Much