Mehr als 50 Jahre war Günter Reichart im Vorstand des Heimatvereins tätig. Wann er in den Heimatverein eingetreten ist, kann nicht genau belegt werden. Aber die Berührungspunkte müssen sich sehr früh ergeben haben.
Günter Reichart besuchte die Mittelschule in Schöningen. Karl Rose war Rektor der Schule und er war Vorsitzender des Heimatvereins und Museumsleiter. Es ist schwer zu sagen, ob damals schon eine Bindung zum Heimatmuseum bestand, zumal vom Schulleiter bekannt war, dass er Schülern gern Museumsdienste verordnete.
Aus Günter Reicharts Erzählungen wissen wir, dass er sich sehr früh für die Paläontologie begeisterte, dass er eigene Erkundungen und Grabungen durchführte und sich dabei viel Wissen über dieses Gebiet durch Literatur und Erfahrungsaustausch selbst aneignete.
Zunächst galt jedoch sein Interesse der Sammlung von Emil Sader, die schon vor dem Einzug des Heimatmuseums im Gebäude am Markt 33 eingerichtet war. Emil Sader betraute ihn auch mit der Aufsicht während der Öffnungszeiten. Es mag vielleicht Zufall sein, dass die Paläontolgie immer noch, nach über 50 bzw. 60 Jahren im gleichen Raum ausgestellt ist.
Eigentlicher Freund und Förderer war Otto Rummel aus Hoiersdorf, der langjährig im Vorstand des Heimatverein tätig war und später auch zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Dieser gehörte mit Otto Klages aus Königslutter und Otto Lüer aus Bornum zu den regional bekannten Petrefaktensammlern des Elmgebietes, (die 3 „O“s).
Günter R. ist dann 1968 als designierter Nachfolger Otto Rummels. in den Vorstand als Beisitzer eingetreten. Eine Mitgliedschaft hatte sicher schon vorher bestanden. Mit gewissem Stolz sagte er gelegentlich:
„Ich habe schon sechs 1. Vorsitzende ausgehalten: Karl Rose, Werner Freist, Werner Köhler, Joachim Bittner, Manfred Briese, Heinrich Ahrens!“
Die Vorstandsarbeit verlangte natürlich auch übergreifende Voraussetzungen und Interessen.
Diese füllte er immer dann mit seinem ausgleichenden Wesen bestens aus, wenn der Vorstand nach hitzigen Debatten trotzdem wieder friedlich nach Hause gehen konnte.
Für folgende Aktivitäten müssen wir Günter Reichart besonders danken:
- Betreuung und Erweiterung der Abteilungen Landwirtschaft und Paläontologie. Im letzteren Falle konnten bemerkenswerte Ankäufe erzielt werden und letztendlich auch die museumseigene und die
- Emil–Sader-Sammlung in einer gemeinsamen Ausstellung vereint werden.
- Tätigkeiten im allgemeinen Museumsbetrieb. Dabei ist vor allem an die stufenweise Wiedereröffnung des Museums 1982 und 1986 zu denken.
- Übernahme des Mandats für den Heimatverein im Kulturausschuss der Stadt Schöningen für ca. 25 Jahre.
- Außerdem besonders ehrenvolle Aktivitäten in den letzten Jahren:
- Lesungen im sommerlichen Museumshof.
- Betrieb des Museums mit Werner Kabitzke und Hans Günther Appuhn über mehrere Jahre als Mitorganisator der Vereinsfahrten und der Zusammenstellung etlicher Ausstellungen.
Am 16.03.2005 wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft per Urkunde ausgestellt. Günter Reicharts Rat war weiterhin im Vorstand gefragt und 2018 konnte er auf 50-jährige Mitarbeit im Vorstand zurückblicken. Diese Mitarbeit hat er erst vor einigen Jahren aufgegeben
Wir sind dankbar, dass wir so viele Jahre sein Wirken im Verein erleben durften und von diesem Wirken als Verein profitieren konnten.
Am 06.07.2023 ist Günther Reichart verstorben. – Wir werden ihn stets ist als kenntnisreichen, hilfsbereiten und freundschaftlichen Mitarbeiter in Erinnerung behalten.